Direktvergabe statt Ausschreibung / Aufhebung der Ausschreibung
SPNV-Direktvergabe
für DB Regio im Vogtland
Der Zweckverband
ÖPNV Vogtland hat die im Oktober 2011 angekündigte Direktvergabe
von SPNV-Leistungen an DB Regio vollzogen. Betroffen sind die im
Zuständigkeitsbereich liegenden Streckenabschnitte der Linien RE3
(Dresden -) Reichenbach - Plauen (- Hof - Nürnberg), RE12 (Gera -)
Pausa - Mehltheuer (- Hof) und RE16 (Leipzig -) Reichenbach - Plauen
(- Hof). Die Vergabe erfolgt laut Vorankündigung für den Zeitraum
von Dezember 2012 bis Juni 2016.
„Die
gemeinwirtschaftlichen Leistungen im SPNV werden auf Basis des Art. 5
Abs. 6 der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 in Verbindung mit § 3 Abs.
5 lit. l) VOL/A sowie § 3 Abs. 5 lit. d) VOL/A in freihändiger
Vergabe direkt an die DB Regio AG vergeben. Die Bezeichnung des
Verfahrens als "Verhandlungsverfahren" unter Abschnitt
IV.1.1) ist nur erfolgt, weil das hiesige Formular die Angabe eines
freihändigen Verfahrens nicht zulässt. Bei dieser Veröffentlichung
handelt es sich um eine solche nach § 101 b GWB.
Verhandlungsverfahren
ohne Aufruf zum Wettbewerb
Begründung der Auftragsvergabe ohne
vorherige Auftragsbekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union
(Abl.): Richtlinie 2004/18/EG + technische Gründe„
Sachsen-Anhalt kündigt Vergabe für
S-Bahn Halle an
Für den S-Bahn Verkehr zwischen Halle
Hauptbahnhof und Halle-Trotha hat die Nahverkehrsservice
Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) eine Vergabe angekündigt. Die Leistungen
im Umfang von rund 185.000 Zugkilometern jährlich sollen ab Dezember
2013 bis spätestens Ende 2025 erbracht werden. Geplant ist eine
freihändige Vergabe, wobei Gegenstand des Verhandlungsverfahrens
neben der genauen Laufzeit auch die Auftragserteilung durch
Einbeziehung in den Verkehrsvertrag für das Mitteldeutsche
S-Bahn-Netz oder "in anderer Weise" sein soll. Bislang
bedient DB Regio den Verkehr, deren Tochtergesellschaft
Mitteldeutsche S-Bahn GmbH hatte auch die Ausschreibung des
Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes gewonnen. Die freihändige Vergabe wird
mit den eingeschränkten Kapazitäten des Hauptbahnhofs in Halle
begründet, die eine Durchbindung von Halle-Nietleben auf die
gegenständliche Strecke nach Halle-Trotha erforderlich machen.
Mecklenburg-Vorpommern hebt
Ausschreibung Ost-West offenbar auf
Die Ausschreibung für das SPNV-Netz
Ost-West in Mecklenburg-Vorpommern ist mangels wirtschaftlicher
Angebote offenbar aufgehoben worden. Nach der entsprechenden
Information der Bieter sei allerdings eine Rüge eingelegt worden,
berichtet der Branchendienst Rail Business. Das Netz war im Dezember
mit zwei Losen ausgeschrieben, die Ausschreibung für das Los Parchim
(11AMV02) aber später mangels Finanzierungsmitteln aufgehoben
worden. Beim verbleibenden Los Güstrow (11AMV01) hatte die
Ostseelandverkehr [Veolia/NVS] für Aufsehen gesorgt, die ohne
Legitimation ein Angebot eingereicht und dann zurückgezogen hatte.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft teilte unterdessen am
Donnerstag mit, nach einem Protest vor der Konzernzentrale in Paris
habe Veolia zugesichert, man werde die Gespräche mit dem Land
Mecklenburg-Vorpommern wieder aufnehmen.
Dass eine Direktvergabe bei der Berliner S-Bahn nicht möglich ist, zeugt von der Ungeheuerlichkeit dieser politischen Lüge durch den Berliner Senat. Immer wieder wurden durch den Senat Gründe gesucht, damit die S-Bahn ausgeschrieben werden kann. Aber es wurde kein Gutachten angefordert und kein einziger Grund gesucht, damit eine Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn verhindert werden kann. Die Beispiele aus Sachsen und Sachsen-Anhalt zeigen nur im Ansatz, was möglich ist, wenn man es denn will.
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