Grenzenlose Solidarität mit unseren
Kollegen/innen in Newcastle – DB Regio den Kampf ansagen!
Die Deutsche
Bahn AG freut offensichtlich nicht nur der begonnene Prozess der
Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner S-Bahn, sondern auch der
damit einhergehende Prozess des Lohndumpings bei der Berliner S-Bahn.
Erfahrungen hat die Deutsche Bahn AG damit bereits im In- und Ausland
gesammelt. Die Erfahrungen von uns Beschäftigten der DB hierzulande und
die von den Beschäftigten der DB in Großbritannien konnte nun in einem
Treffen ausgetauscht werden.
Dabei
erfuhren wir von der unternehmerischen Zerschlagungspolitik und dem
Lohndumping der DB-Regio in Großbritannien. Ebenso konnten wir
unseren britischen Kollegen/innen das Vorgehen der Deutschen Bahn AG
hierzulande aufzeigen, damit sie sie in ihren laufenden Arbeitskampf
bei der Tyne and Wear Metro in Newcastle gegen die Ausgliederung von
Unternehmensbereichen und das Lohndumping der DB-Regio UK einfließen
lassen können. Aber auch über mögliche Wege und Mittel, sich
erfolgreich gegen die Angriffe der DB zu erwehren, konnte wir über alle Grenzen hinweg diskutieren.
Die
DB-Regio UK betreibt nach einer Ausschreibung das Netz und die Züge
der Tyne and Wear Metro in Newcastle. Als erste Reaktion gliederte
DB-Regio die Fahrzeugreinigung aus dem zuvor bestehenden Unternehmen
der Tyne and Wear Metro aus.
Zudem reduzierte die DB-Regio das Personal und übernahm die
bisherigen Personale zu niedrigeren Löhnen. Die Personale der von
der DB-Regio ausgegliederten Reinigung erhalten derzeit den
Mindestlohn von 6 Pfund pro Stunde.
Mit mehreren
Streiks der RMT und anderen Gewerkschaften, fordern unsere Kollegen/innen in Newcastle derzeit von
der DB-Regio eine Lohnerhöhung, um ihre Lohnverluste durch die
Ausschreibung wieder auszugleichen. Zudem fordern sie ein Job-Ticket,
um als Beschäftigte die Züge der Tyne and Wear Metro wie vor der Ausschreibung
kostenlos nutzen zu können. Die Kollegen/innen, der durch die
DB-Regio ausgegliederten Reinigung der Metro in Newcastle, sollen
jedoch nun ihre Forderungen allein bei der neuen privaten Reinigungsfirma
Churchill einfordern. Ohne ihre bisherigen Kollegen/innen aller
anderen Bereiche.
Erst ausschreiben, dann zerschlagen und zeitgleich die
Löhne drücken. Ein klassisches Beispiel für die Spaltung von uns
Beschäftigten mit dem einhergehenden Lohndumping. Im alleinigen
Interesse der Unternehmen. Es sind insbesondere staatliche Bahnunternehmen, wie am Beispiel der DB-Regio zu sehen ist. Aber auch im Interesse der
Abellio (100% Niederländische Bahn), Keolis (70% französische Staatsbahn), oder
Netinera (51% italienische Staatsbahn) an einer Ausschreibung der
Berliner S-Bahn. Die europäische Dumpinglohnpolitik wird allein von
den gewählten Volksvertretern in der Politik vorangetrieben.
In ihrem
Kampf wollen wir, insbesondere als Beschäftigte der Deutschen Bahn
AG, unseren Kollegen/innen in Newcastle jede mögliche Unterstützung
und Solidarität zukommen lassen. Jeder kann, keiner muss am Beispiel
unserer Kollegen/innen in Newcastle erkennen, dass wir uns mit der
Ausschreibung bei der Berliner S-Bahn sehr schnell in der gleichen
Situation befinden werden, um nach der Zerschlagung der S-Bahn und
der damit einhergehenden Spaltung als Belegschaft, um den Erhalt
unser Lohn- und Lebensniveau kämpfen müssen. Jede Begleitung einer
Ausschreibung und die unserer Arbeitsplätze, bedeutet daher die
Begleitung unseres sozialen und finanziellen Abstiegs. So ist die
Verhinderung der Ausschreibung, Zerschlagung und Spaltung der S-Bahn
und die von uns Beschäftigten zu verhindern, bevor uns deren
Auswirkungen schmerzvoll erreichen werden.
Es ist nicht
zu übersehen, dass die Frage um den Erhalt unserer Arbeitsplätze
und unseres Lohnniveaus bei der Bahn, durch deren Ursache auch eine
politischer Frage ist. Wer sich dem entzieht, wird sich ewig und
immer wieder nur mit deren Auswirkungen dieser Zerschlagungs- und
Dumpinglohnpolitik auf unsere Kosten und die unserer Fahrgäste
beschäftigten, ohne dabei das Grundübel anzugehen. Wenn das Kind
erstmal in den Brunnen, bzw. unsere Löhne in den Keller gefallen
sind, ist es als dann bereits gespaltene und zerschlagene Belegschaft
tausendmal schwerer unsere Lohn- und Arbeitsbedingungen wieder zu
herzustellen, geschweige denn sie zu verbessern.
http://union-news.co.uk/2012/06/rmt-calls-on-labour-to-back-striking-metro-cleaners/
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