Willkommen

[ FÜR DIE VOLLE WIEDERHERSTELLUNG DER S-BAHN UND DEN ERHALT UNSERER ARBEITSPLÄTZE! ]

[ GEGEN DIE VON DER BUNDESREGIERUNG UND DEM BERLINER SENAT POLITISCH GEWOLLTEN, SOWIE VON DER EVG UND GDL BEGLEITETEN AUSSCHREIBUNG, ZERSCHLAGUNG UND PRIVATISIERUNG DER S-BAHN! ]

[ FÜR DIE HERBEIFÜHRUNG DER VON MEHR ALS 1000 S-BAHNERINNEN GEFORDERTEN GESATMBETRIEBSVERSAMMLUNG ALLER BEI DER S-BAHN BESCHÄFTIGTEN, WÄHREND IHRER ARBEITSZEIT! ]

Mehrmals im Monat trifft sich der übergreifende und für alle Kolleginnen und Kollegen offene AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN!

[ Nächstes Treffen: Mittwoch - 19.11.2014 - 18.oo Uhr ]

[ Zusammen mit: Bahn-fuer-alle.de & S-Bahn-Tisch.de ]
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Ort: Attac-Treff // Grünberger Str. 24 // 10243 Berlin ]


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Kontakt ] Aktionsausschuss@googlemail.com


[ Wir S-BahnerInnen vom "AKTIONSAUSSCHUSS 100% S-BAHN" unterstützen den S-Bahn-Tisch weiterhin aktiv! ]

Sonntag, 24. Februar 2013

Verkehrspolitische Brandstifter!


Trotz des Protestes der S-Bahn NutzerInnen und uns Beschäftigten, sowie entgegen jeglichen Sachverstand, ist sich der Berliner Senat mit der Deutsche Bahn AG nun einig geworden, wie sie gemeinsam die Berliner S-Bahn ausschreiben, zerschlagen und privatisieren wollen! 15 Jahre lang soll der Verkehrsvertrag ab dem Jahr 2017 laufen, ohne dem Wissen mit welchen Fahrzeugen dies geschehen soll, ob dies mit den bisherigen Fahrzeugen übergangsweise überhaupt möglich ist, wieviele Arbeitsplätze damit auf dem Spiel stehen, ob es betrieblich überhaupt möglich ist und was uns der "Spaß" als NutzerInnen, Beschäftigte und Steuerzahler kosten wird. 

Erst klagt die Deutsche Bahn AG gegen die Ausschreibungsbedingungen des Berliner Senats, weil sie damit offensichtlich ihre Rendite wegschwimmen sah. Nun hat sich der Berliner Senat dem Willen der Deutschen Bahn AG gebeugt und seine Auschreibungs-, Zerschlagungs- und Privatisierungpläne angepasst, wonach die Deutsche Bahn AG dann auch gleich ihre Klage vor dem Berliner Kammergericht zurückgezogen hat. 

Derweil forciert die S-Bahn Geschäftsführung weiter ihren Sparkurs bei der Berliner S-Bahn. Bis 2015 soll nach deren Pläne auch die letzte Bahnsteigaufsicht von den verbliebenen Bahnsteigen verschwunden sein. Mitte diesen Jahres soll das unsichere Zugabfertigungsverfahren (ZAT), auf Kosten der Sicherheit und der Arbeitsplätze der Aufsichten, und auf dem Rücken der Triebfahrzeugführer, massiv ausgeweitet werden. 

Obwohl von der S-Bahn Geschäftsführung bis heute keine Fahrzeug- und Personalreserven aufgebaut wurden, werden weitere Arbeitsplätze in den Werkstätten der S-Bahn gestrichen. Derweil fehlen in den Werkstätten der S-Bahn mindestens 20 Arbeitskräfte, um die von der S-Bahn Geschäftsführung eh schon fahrlässig dezimierte Instandhaltung an den Zügen überhaupt noch umzusetzen. 

So sind die täglichen Zugausfälle und Verspätungen bei der Berliner S-Bahn dem schon jetzt gefahrenen Konzept der Spaltung und Zerschlagung der Unternehmensbereiche zuzuordnen. Bereiche die einst Hand in Hand arbeiteten, sitzen nun kilometerweit von einander entfernt und haben oft mehr der Kommunikation untereinander zu tun, als mit der Aufrechterhaltung des eigentlichen S-Bahn Betriebes. 

Mit der allein von der regierenden Politik gewollten und von der S-Bahn Geschäftsführung skrupellos umgesetzten Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn, wird die Berliner S-Bahn in den Abgrund gefahren. Was heute schon in Verantwortung der Bundesregierung als Eigentümer der Deutschen Bahn AG und in Verantwortung des Berliner Senats als Auftraggeber der Berliner S-Bahn nicht mehr funktioniert, wird nun, mit der Fortsetzung der Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn, zu neuen chaotischen Zuständen führen. 

Die Forderungen der S-Bahn NutzerInnen und S-Bahn Beschäftigten finden noch immer keinerlei Berücksichtigung in der Politik. Eine Politik gegen das eigene Volk nennt man auch Diktatur.

So halten wir unsere unmissverständlichen Forderungen aufrecht:
  • Sofortige Aufhebung der Ausschreibung der Berliner S-Bahn, laut Vergabeordnung!
  • Direktbeauftragung der S-Bahn Berlin GmbH mit dem Betrieb der Berliner S-Bahn, einhergehend mit dem alleinigen Auftrag zur Daseinsvorsorge für Berlin und Brandenburg, über das Jahr 2017 hinweg.
  • Unverzüglich Bestellung von neuen Fahrzeuge durch die S-Bahn Berlin GmbH.
  • Umsetzung des von den S-Bahn Beschäftigten aufgestellten Sofortprogramms zur vollen Wiederherstellung des S-Bahn Betriebes.
  • Einsatz von Aufsichten zur Zugabfertigung und zur Bereitstellung eines umfassenden Services auf allen Bahnsteigen der S-Bahn.


Freitag, 15. Februar 2013

Aktive Interessenvertretung aller Kolleginnen und Kollegen:

Keine Ausschreibung – Sofortige Umsetzung des von der Belegschaft
geforderten Sofortprogramms zur Wiederherstellung der S-Bahn

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, 
wer trägt die Verantwortung für das Desaster der S-Bahn?
  • Als Eigentümer der Deutschen Bahn AG entsprach es dem politischen Auftrag der  Bundesregierung,die S-Bahn zu plündern, um sich mit dem Börsengang der Deutschen Bahn AG  zu schmücken. Seit der Bahnreform 1994 betreibt sie die Auslieferung der Bahn an den Wettbewerb.
  • Der Senat des Landes Berlin hat der S-Bahn ein Kaputtsparprogram verordnet. In seiner Ausgabe 4. Februar 2013 zitiert der Tagesspiegel aus einem Dokument des Senats aus dem Jahr 2003.  Der Senat, der damals bei den Verhandlungen zum Verkehrsvertrag seine Zuschüsse für den Betrieb kürzen wollte, ließ von Experten das „Einsparpotenzial“ bei der S-Bahn analysieren. Die Senatsgutachter schlugen ein radikales Sparprogramm bei den Fahrzeugen vor, sowie u.a. Stellenstreichungen bei den Beschäftigten in den Werkstätten… „Die S-Bahn setzte nach Abschluss des Verkehrsvertrags diese Vorschläge weitgehend um. Mitarbeiter wurden geschasst, Fahrzeuge ver-schrottet und Werkstätten geschlossen.“ (Tagespiegel). 
  • Das  Privatisierungsgebot, und damit das  Ausschreibungschaosbasiert auf den  Richtlinien der Europäischen Union.
Der Senat, aber auch die Berliner SPD sprechen heute zwar viel von Rekommunalisierung, treiben aber die Ausschreibung der Berliner S-Bahn – entgegen ihres Wahlversprechens – voran, sowie die Vergabepolitik z.B. bei den Krankenhäusern weiter vorangetrieben wird.
 

Jetzt stockt das Verfahren. Der Vergabesenat im Berliner Kammergericht hat damit gedroht, die Klage der Deutschen Bahn AG gegen die Ausschreibungsbedingungen an den Europäischen Gerichtshof weiterzuleiten, was die Ausschreibung der S-Bahn über Jahre hinweg verzögern würde. Der Senat hatte vorgesehen, dass der Gewinner der Ausschreibung, der möglichst  2014 feststehen soll, Züge bestellen und den Betrieb für vorerst 15 Jahre organisieren – und danach die  Züge für weitere 15 Jahre warten muss, auch wenn es möglicherweise einen anderen Betreiber gibt. Gegen diese Verfahrensweise hat die Deutschen Bahn geklagt und das Kammergericht Berlin hatte die Rechtmäßigkeit der 30-Jahre-Klausel in Frage gestellt. Jetzt soll nachgebessert werden, z.B. durch Kürzung der 30-Jahres-Frist auf 22,5 Jahre. Als Alternative wird z.B.die Vergabe eines Teils der S-Bahn an die BVG diskutiert. 

Alle Vorschläge laufen auf ein und dasselbe hinaus:Die Zerschlagung der Berliner S-Bahn, während die Frage nach der Wiederherstellung S-Bahn von niemandem gestellt wird.
 
Schon 2003 war dem Berliner rot-roten Senat unter dem Druck der Schuldenabbaupolitik die S-Bahn zu teuer, jetzt unter dem verschärften Diktat der Schuldenbremse will der SPD/CDU-Senat unter allen Umstän-den die Privatisierung, den Ausverkauf der S-Bahn realisieren. 

Die Berliner brauchen ihre S-Bahn.
Sie haben ein Recht auf einen leistungsfähigen, bezahlbaren Personennahverkehr, unter Gewährleistung des bestmöglichen Sicherheitsstandards.

Es gibt nur eine Lösung:
Die Umsetzung des von der Belegschaft und dem Betriebsrat beschlossenen  Sofortprogrammes zur Wiederherstellung der Berliner S-Bahn. Die  Bundesregierunghat die Verantwortung, die  volle Finanzierung der dringlich notwendigen Sofortmaßnahmen gegenüber der Deutschen Bahn AG als Eigentümerin und Betreiberin der S-Bahn einzufordern. 

Die KollegInnen der Berliner S-Bahn, sowie die Bevölkerung wollen die Wiederherstellung der Berliner S-Bahn. Daraus ergibt sich ein Mandat für alle Gewerkschaften, insbesondere aber für die EVG. 

Doch trotz entsprechender Beschlüsse des DGB und seiner Einzelgewerkschaften gegen die Ausschreibung und für die Wiederherstellung der S-Bahn verweigertdie EVG die gewerkschaftliche Organisierung des Kampfes / Streiks zur Verteidigung der S-Bahn.
 
Fast 1000 Kollegen haben im Sommer 2012 eine außerordentliche Gesamtbetriebsversammlung gefordert, und zwar während der Arbeitszeit. Ziel der  Gesamtbetriebsversammlung sollte sein, die EVG und den Betriebsrat an das Mandat zu binden, den Kampf aufzunehmen, wenn nötig auch den gewerkschaftlich or-ganisierten Streik, für die Rücknahme der Teilausschreibung und die volle Umsetzung des Sofortprogramms für die Wiederherstellung der S-Bahn. 

Die Gewerkschaftsführungen der EVG und der GdL, wie auch die Betriebsratsmehrheit haben die Einberufung dieser Gesamtbetriebsversammlung verweigert.
Gibt es keine andere Möglichkeit für unsere Gewerkschaft, als sich im Rahmen der Sparpolitik dem Kaputtsparprogramm gegen die S-Bahn zu unterwerfen? Gibt es keine andere Möglichkeit, als die sozialverträgliche Begleitung derAusschreibung/Zerschlagung der S-Bahn? Es geht um unsere Existenz. 

100 % S-Bahn, Sofortprogramm statt Ausschreibung! Das ist der Wille aller KollegInnen.
Lasst uns vereint für die Durchführung der Gesamtbetriebs-versammlung eintreten und dafür in unseren Gewerkschaften die Initiative ergreifen, denn das ist unser Mandat an sie.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
angesichts des drohenden Chaos, diskutiert unsere gemeinsamen Forderungen, trefft Euch und schickt uns, der EVG oder der GDL Eure Stellungnahmen aus allen Bereichen, aus den Werkstätten …
Lasst uns gemeinsam für die Durchführung der Gesamtbelegschaftsversammlung während der Arbeitszeit
handeln.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Wir stehen vor der Bundestagswahl:
wir fragen alle Kandidatinnen und Kandidaten, was wollt Ihr im Bundestag dafür tun, dass der Eigentümer der Deutschen Bahn seiner Pflicht nachkommt und vonder Bahn die Finanzierung der Wiederherstellung der S-Bahn Berlin einfordert?
Setzt Euch ein für die Aufhebung der Bahnreform von1994, so dass die Deutsche Bahn dem durch diese Reform erzwungenen Wettbewerb wieder entzogen wird?

http://die-s-bahner.info/

Dienstag, 12. Februar 2013

Das 4.Eisenbahnpaket der EU
Ausschreibung – Zerschlagung – Privatisierung

Der Entwurf für das 4. Eisenbahnpaket der EU wurde nun öffentlich. Mit der Abkehr von der starren Auftrennung der Bahnkonzerne zwischen Infrastruktur und Betrieb, hin zur Errichtung von "Chinesischen Mauern" innerhalb der bisher noch staatlichen Konzernen. Solche "Chinesischen Mauern" wird die Konzerne wohl nicht wirklich bei der Umsetzung des politischen Auftrages der Gewinnmaximierung abhalten. Das Gegenteil ist der Fall, denn mit dem 4.Eisenbahnpakt, welches nun dem EU Parlament zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll, wird der Auftrag zur Gewinnmaximierung nachdrücklich bestätigt. Und selbst wenn die "Chinesischen Mauern" das Bahnmanagement bei der Umsetzung ihres politischen Auftrages stören, bisher hat die Politik, und das von ihr beauftragte Bahnmanagement, noch immer einen Ausweg gefunden, um ihre Ziele umzusetzen.

Medienberichte zufolge drohte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, R. Grube, mit seinem Rücktritt, falls das EU-Paket die Trennung von Netz und Betrieb vorsieht. So hat die Deutsche Regierung nun auch ihren wesentlichen Einfluss auf die Politik der EU eingesetzt, um vorerst eine verpflichtende Trennung von Netz und Betrieb zu verhindern. Damit steht dem Vorstand der Deutschen Bahn AG der Weg weiterhin offen, mit den staatlich finanzierten Mitteln für die Infrastruktur, die Gewinne des Konzerns zu verdoppeln.

Mit einem Video zum 4.Eisenbahnpaket , in dem der Öffentlichkeit eine „rosige“ Zukunft im privatisierten Bahnverkehr der EU verkauft wird, soll der Wettbewerb auf Kosten der Steuerzahler, Nutzer und Beschäftigten als einzige mögliche Notwendigkeit dargestellt. Es sollte uns nicht wundern, wenn wir dieses Video zukünftig zur besten Sendezeit über unsere Mattscheiben flimmern sehen.




Folgende Änderungen gibt es zu den vorherigen Entwürfen zum 4. Eisenbahnpaket:

  • Die Zulassung von Zügen und Infrastruktur soll in einer "European Railway Agency" europaweit zentralisiert werden. Damit sollen einheitliche Fahrzeugstandards eingeführt werden. Die Kosten für einen europaweiten Fahrzeugstandard werden wohl nicht bei den Fahrzeugherstellern und -betreibern hängen bleiben, sondern auf die Allgemeinheit abwälzt werden.
  • Die bisherige Ineffizienz im Infrastruktursektor, wird in der Ignoranz der Infrastrukturbetreiber gegenüber den Wünschen der Betriebsunternehmen dargestellt. Damit die Netzbetreiber mit allen privaten, staatlichen und kommunalen Bahnbetreibern gleichermaßen ihre "Effizienz" erreichen, ohne dass es den Verdacht der Vorteilsnahme gibt, soll die Trennung von Netz und Betrieb forciert werden. Gleichzeitig können damit die Trassenpreise auf Grundlage der Interessen der unterschiedlichen Bahnbetreiber an den begrenzt vorhandenen Gleisen weiter erhöht werden. Über Angebot und die Nachfrage werden so zusätzliche Gewinne gemacht werden, was den Steuerzahlern und Kunden teuer zu stehen kommen.
  • Vorerst können die Bereiche der Infrastruktur und des Bahnbetriebs innerhalb eines Konzerns unter dem Dach einer Holding verbleiben (wie bei der DB AG), jedoch durch eine "Chinesiche Mauer" betrieblich, organisatorisch und wirtschaftlich getrennt werden.
  • Es soll eine übergeordnete Organisationseinheit der Infrastrukturunternehmen geben ("Infrastructure Manager"), die international kooperieren sollen. Auch die Infrastrukturstandards (z.B. Zugsicherungssysteme) sollen vereinheitlicht werden. Diese Kosten werden ebenso nicht den Infrastrukturen angelastet werden, sondern dem Steuerzahler in Form der Finanzierung durch den Staat.
  • Zur Frage der Investitionen in neue Züge (30-40 Jahre Abschreibungsfrist) und die dazu verhältnismäßig kurzen Laufzeiten der Verkehrserträge (10-15 Jahre), will die EU Kommission "kompetente Autoritäten" (staatlichen Stellen) dazu verpflichten, die damit einhergehenden finanziellen Risiken der notwendigen Investitionen zu tragen. Die unternehmerischen Risiken des erzwungenen Wettbewerbs werden somit den Unternehmen genommen und den Steuerzahlern aufgehalst.
  • Um genügend Fachkräfte bei der Bahn zu halten, sollen "European Works Councils" geschaffen werden. Damit wird die nicht verpflichtende Möglichkeit gegeben, dass Länder eine Vorschrift erlassen mit der Beschäftigte bei einem Betreiberwechsel von den neuen Unternehmen übernommen werden. Unter welchen Bedingungen der Wechsel erfolgt und für welche Beschäftigte das gilt, wird wenn überhaupt nur regional geregelt. Ein europaweite Spaltung der Beschäftigten, einhergehend mit der Schaffung einer reinen theoretischen Hoffnung für die Beschäftigten auf eine Übernahme, soll damit vollzogen werden.

Festzustellen ist, dass die Regierungen auch über ihren Einfluss in der EU immer mehr Verrenkungen machen, um einen "Wettbewerb" auf der Schiene europaweit auf Biegen und Brechen zu erzwingen. Trotz aller bekannten Unzulänglichkeiten und Unmöglichkeiten der Umsetzung des Wettbewerbs, wird durch mehr und mehr staatlichen Regulierungen und europäischen Institutionen versucht diese aufzufangen.

Statt schlichtweg zuzugeben, dass es einen solchen "Wettbewerb" auf der Schiene nicht wirklich geben kann, wird der einst zuverlässig funktionierende Bahnverkehr aus einer betrieblich und organisatorisch einheitlich kontrollierten öffentlichen Hand, im alleinigen Interesse der Nutzer und unter Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigten, in einer Partnerschaft aus Staat und Kapital, inkl. den Investmentgesellschaften der Banken, für deren Gewinnmaximierung bereitgestellt.

Unterm Strich bleibt das erklärte Ziel von EU Kommissar Siim Kallas, das Netz vom Betrieb zu trennen und damit über den "Wettbewerb" eine Privatisierung des Bahnbetriebes voranzutreiben. Als Este sollte es Kallas wissen, dass die Bahnprivatisierung nicht funktioniert. In Estland wurden bereits alle schlechten Erfahrungen mit der Bahnprivatisierung gemacht. Die Bahn musste dort nach ihrem Zusammenbruch mit riesigen Verlusten vom Staat zurückgekauft werden und funktioniert bis heute nicht wie einst vor der Privatisierung.

Und wie positionieren sich die Gewerkschaften hierzulande zu den Plänen der EU und der ablehnenden Haltung demgegenüber durch ihre Mitglieder:

Der GDL Vorsitzende begrüßt das 4.Eisenbahnpaket, in welchem Auftrag auch immer:
http://www.dbb.de/cache/teaserdetail/artikel/4-eisenbahnpaket-weselsky-begruesst-eu-plaene.html

Vertreter der „EVG“ sprechen dabei weiterhin von einem "Eisenbahnmarkt":
http://www.evg-online.org/Presse/Pressemitteilungen_2013/13_01_30_Eisenbahnpaket/

Die österreichische „Vida“ geht klar positioniert mit den Plänen der EU ins Gericht:
http://www.vida.at/servlet/ContentServer?pagename=S03/Page/Index&n=S03_0.a&cid=1356596162735

Ein übergreifender Widerstand der Beschäftigten und Nutzer der europäischen Bahnen gegen die Pläne der EU Kommission, sowie der Widerstand aller Steuerzahler in der EU, die ebenso für die Privatisierung der Bahn zahlen sollen, ist nun eine unumgängliche Konsequenz.

Die intensive Aufklärung der Öffentlichkeit (der Beschäftigten, Nutzer und Steuerzahler) und die Verbreitung der tatsächlichen Ziele der EU mit ihrem 4.Eisenbahnpaket, sollte nun das die bisherigen Grenzen übergreifende Ziel aller betrieblichen, gewerkschaftlichen und politischen Kräfte darstellen. Ob in den schon jetzt betroffenen Bereichen der Bahnen, oder in europaweiten Protestaktionen, verbunden mit einem aktiven Widerstand der Beschäftigten, Gewerkschaften, Parteien und politischen Kräften. Nationalistische Wege haben dabei nichts verloren, denn betroffenen sind wir alle!


Freitag, 8. Februar 2013

Kommuniqué des Widerstandes



Im Ergebnis aus unserer Veranstaltung am 06.02.2013, wurde von den Veranstaltungsteilnehmern folgendes Kommuniquè verabschiedet, welches nun auch von Dir, sowie weiteren Einzelpersonen, Gruppen, Organisationen und Parteien, mitunterzeichnet werden kann. 

Hier zu Eurer Information, sowie zum Ausdrucken, Verteilen und/oder Kopieren:




Zudem findet Ihr hier zwei Links zu Berichten des RBB und von TV-Berlin über unsere Veranstaltung am 06.02.2013:

Unzufriedene S-Bahn Mitarbeiter



S-Bahn Mitarbeiter formieren sich gegen die Ausschreibung
http://www.tvbvideo.de/video/c6a14a432cfs.html



Montag, 4. Februar 2013

S-Bahn Krise – Im Auftrag der Bundes- und Landesregierungen!

In einem nun bekannt gewordenen Gutachten im Auftrag des Senats wurde schon 2003 ein „Einsparpotenzial“ bei der S-Bahn analysiert. Deren Ergebnisse setzte seitdem der Senat gemeinsam mit dem Bahn Management skrupellos um. Mehr als 1000 Beschäftigte aus allen Bereichen der S-Bahn verloren damit ihren Arbeitsplatz, das Zugangebot wurde reduziert, bei der Wartung wird gespart und der Service dezimiert.

Bahnsteigaufsichten, Servicepersonale und Werkstattmitarbeiter werden auch heute mit dem politischen Auftrag der Bundesregierung als Eigentümer der Deutschen Bahn AG und im Auftrag des Berliner Senats als Auftraggeber der S-Bahn eingespart. „ZAT“ und „S17“ nennen sich heute die Optimierungsprogramme des S-Bahn Managements, die mit „OSB“ begannen und mit der Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn durch den Berliner Senat seine Fortsetzung finden soll.

VBB Geschäftsführer Franz bestätigte, dass die Kommunen mit der Ausschreibung von Verkehrsleistungen weitere Einsparungspotentiale verbinden. Deren Scheitern wird dabei schon jetzt von den davon betroffenen S-Bahn Beschäftigten und NutzerInnen deutlich genannt und dargelegt. Sie werden diese Angriffe der Politik und des Bahnmanagements auf sie und die Daseinsvorsorge für Berlin und Brandenburg jedoch nicht widerstandslos hinnehmen.

Am 06.Februar werden S-Bahn NutzerInnen und Beschäftigte in einer Veranstaltung im Berliner Ostbahnhof über das politische und betriebliche Scheitern der Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn informieren. Dabei wollen sie mit allen Interessierten darüber diskutieren und einen übergreifenden Widerstand koordinieren.

Informations... Diskussions ... Koordinierungsveranstaltung – Aktionsausschuss 100% S-Bahn
06.02. 2013 / 17 Uhr / DB Casino "Mediterrano" Berlin-Ostbahnhof
http://aktionsausschuss.blogspot.de/2013/01/einladung-zur-informations.html

Senat lenkte S-Bahn in die SparspurBerliner Tagesspiegel – 03.02.2013
http://www.tagesspiegel.de/berlin/weniger-zuege-politisch-gewollt-senat-lenkte-s-bahn-in-die-sparspur/7728934.html


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