Wahnwitzige Züge!
Welch
wahnwitzige Züge nimmt die Diskussion über eine Ausschreibung und
Zerschlagung der Berliner S-Bahn noch an? Jetzt kommt auch noch der
Verein Berliner
Kaufleute und Industrieller (VBKI) aus der Versenkung und fordert von
der bürgerlichen Presse hofiert, selbst die Ausschreibung der S-Bahn
und S-Bahner/innen sollte noch zerschlagen werden.
Daran
sieht jeder selbst denkende Mensch und S-Bahner, dass diese elitären
Kreise der Berliner Wirtschaft, und erst recht die im Berliner
Senat, keinen Ansatz von Ahnung haben, was ihr Vorgehen bzw. ihre Vorschläge für den
Betriebsablauf der S-Bahn bedeuten würde. Nach den Gleisen wollen
sie nun auch noch die Fahrzeuge vom eigentlichen Betrieb der S-Bahn abtrennen, um sie so noch mehr Unternehmen, Konzernen, Investmentgesellschaften und Banken zum Aderlass anzubieten.
Dass
selbst die Deutsche Bahn AG an einem Fahrzeugpool, unter ihrer federführenden Beteiligung,
Interesse hat, findet sich in dem Umstand wieder, dass vor dem Jahr 2020 keine neuen S-Bahn Züge zur Verfügung stehen werden. So könnte bis
dahin die DB selbst mit ihren Altbestand an Fahrzeugen und Werkstätten bei möglichen
neuen Betreibern ordentlich Kasse machen. Was der Berliner Senat
bisher ablehnt, kann unter dem Druck der Wirtschaft und durch
Verträge unter den einzelnen Bahnunternehmen, dennoch schnell
Realität werden.
Wenn
schon zerschlagen, dann gleich tot schlagen? Dass die S-Bahn im
Interesse der Fahrgäste auch noch funktionieren soll, scheint dabei
völlig aus den nur auf Rendite orientierten Köpfen in der Berliner
Wirtschaft und Politik geraten zu sein. Deren Auswirkungen, der durch den DB Konzern begonnen internen Zerschlagung der
eigenen S-Bahn Berlin GmbH, spiegelt sich bereits in der ansteigenden Zahl
von Zugausfällen und Zugverspätungen wieder.
Denn
wir S-Bahner/innen fahren ja nicht unpünktlich oder erst gar nicht,
um Frau Meier oder Herr Schmidt auf dem Bahnsteig zu verärgern,
sondern weil die S-Bahn schon jetzt nicht mehr funktioniert. Und was
ist die Antwort darauf? Die Berliner Wirtschaft will die S-Bahn nicht
nur zerschlagen, sondern mit ihren Plänen sogar tot schlagen.
Wollen
diese “Experten“ nicht auch noch die Fahrgäste für die
verbliebenen Züge ausschreiben lassen? Oder sollten aus wirtschaftlichen
Gründen die neuen Züge nicht gleich ohne Türen gebaut werden? Denn diese
könnten ja kaputt gehen. Und die Fahrgäste machen ja eh nur Dreck in den Zügen,
nutzen die Fahrzeuge viel zu sehr ab und machen die S-Bahn durch ihr
ständiges ein- und aussteigen nur unpünktlich.
Bis
es dann auch dazu kommt, dient jede negative Berichterstattung über die
Berliner S-Bahn nur dem Umstand, um so immer wieder eine betrieblich, sozial
und finanziell völlig unsinnige Ausschreibung der Berliner S-Bahn
und S-Bahner/innen zu rechtfertigen. Aber nicht um die eigentlichen
Ursachen für all diese
wahnwitzigen Züge darzustellen.
Wir
werden es in unserem eigenen Interesse weiterhin tun!
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