Offener Brief an
unsere Kolleginnen und Kollegen im Betriebsrat der S-Bahn Berlin GmbH
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Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mit einer Beteiligung von fast 1000
S-Bahnerinnen und S-Bahnern, haben diese sich mit ihrer Unterschrift
für die unverzügliche Herbeiführung einer
Gesamtbetriebsversammlung ausgesprochen, an der alle bei der S-Bahn
Berlin GmbH Beschäftigen während ihrer Arbeitszeit teilnehmen
können.
Dabei wollen sie sich über die
Folgen einer Ausschreibung für sich und ihre Familien informieren,
austauschen und über weitergehende Kampfmaßnahmen mit Ihren
Betriebsräten und Gewerkschaften beraten.
Dieses Votum ist schon jetzt ein
deutliches Zeichen der S-Bahner/innen gegen die Ausschreibung und
Zerschlagung der Berliner S-Bahn und die unser aller Arbeitsplätze.
Ein Zeichen das an die dafür verantwortliche Politik und das
Management der S-Bahn und DB AG gerichtet ist.
Mindestens1000 S-Bahner/innen
unterstreichen damit gleichzeitig die Beschlüsse des S-Bahn
Betriebsrates, gegen eine Ausschreibung und Zerschlagung der Berliner
S-Bahn. Ihr als ihre Betriebsräte könnt und solltet es auch als
deutliche Unterstützung Eurer Kolleginnen und Kollegen für diese,
Eure Position gegen Ausschreibung und Zerschlagung verstehen.
Eure und die Forderung der
S-Bahner/innen nach der vollständigen Wiederherstellung der Berliner
S-Bahn – statt Ausschreibung - steht dabei im Vordergrund. Ebenso
wie Ihr es als Betriebsrat in eurem Sofortprogramm, den
BR-Informationen, euren Beschlüssen und auf den vergangenen
Teil-Betriebsversammlungen dargestellt habt.
Die unübersehbare Forderung von
uns Beschäftigten für die unverzügliche Herbeiführung einer
ersten Gesamtbetriebsversammlung steht auch dafür, nun gemeinsam mit
Euch Betriebsräten und unseren Gewerkschaften weitere Schritte im
Interesse von uns S-Bahn Beschäftigten zu gehen. Das Zeichen das von
dieser ersten Gesamtbetriebsversammlung aller S-Bahner/innen ausgehen
wird, soll Euch Betriebsräten aber auch in Eurem Wirken gegenüber
dem Arbeitgeber und der Politik in unser aller Interesse den Rücken
stärken.
Unsere Widersacher werden ohne
Zweifel ihre Mittel gegen ein geschlossenes Auftreten von Betriebsrat
und Belegschaft hervorbringen. Als Betriebsräte habt Ihr jedoch
nicht nur das Betriebsverfassungsgesetz, sondern auch mindestens 1000
S-Bahner/innen mit auf Eurer Seite, um gegenüber allen die die
S-Bahn und damit unsere Arbeitsplätze in Gefahr bringen, einen
geschlossenen und gewerkschaftlichen Widerstand entgegenzusetzen.
Lasst uns nicht
nur hoffen, dass wir unsere Arbeitsplätze erhalten, sondern als
S-Bahner/innen geschlossen dafür kämpfen!
Mit
kollegialen Grüßen
die
S-Bahner/innen und Mitstreiter/innen
im
"Aktionsausschuss 100% S-Bahn"
i.V.
Peter Polke, Uwe Krug, Friedrich Klein
Aktionsausschuss.blogspot.com
Aktionsausschuss@googlemail.com
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Aktive
Interessensvertretung
Aller Kolleginnen & Kollegen
INFORMATIONEN
für die Kolleginnen und Kollegen der S-Bahn Berlin GmbH – Juli
2012
Liebe
Kolleginnen und Kollegen!
Auf der Rückseite unseres Blattes
findet Ihr einen offenen Brief des Aktionsausschusses 100% S-Bahn an
den Betriebsrat!
Dieser Ausschuss, in dem
Kolleginnen und Kollegen Gewerkschafter sowie auch gewerkschaftlich
nicht organisierte mitwirken, hat in relativ kurzer Zeit fast 1000
Willensbekundungen von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bekommen, denen die Sicherung ihrer Arbeitsplätze sehr am Herzen
liegt. Sie haben im Gegensatz zu jenen, die eine Auffassung
vertreten, dass es eigentlich egal wäre unter welchem Firmenlogo man
seine Arbeit verrichtet, begriffen, dass die aktuellen DB
Tarifstandards bei weitem besser sind, als jene, die eventuell
von anderen privaten Betreiber angeboten werden.
Diese fast Tausend wollen nicht,
zumindest nicht ganz kampflos, zu sehen, wenn unsere bisher
erkämpften Errungenschaften auf dem Altar des sogenannten freien
Wettbewerbs verscherbelt werden von den Politikern des Senats, deren
Wahlversprechen wohl mal anders lauteten und auch nicht von dem DB
Konzern, der sich intensiv auf einen Wettbewerb des sozialen
Ungleichgewichtes unter den Arbeitnehmern intensiv vorbereitet. Galt
früher die Losung der Gewerkschaften: Gleicher Lohn für gleiche
Arbeit! Ist dies mittlerweile in tiefste Vergessenheit geraten, denn
Leiharbeit und billige Arbeitnehmer von Subunternehmen haben
Hochkonjunktur. Auch bei der S-Bahn haben wir einen Anteil an
Leiharbeit, der etwa 10% der Belegschaft ausmacht.
Für den Betriebsrat ist mit der
Übergabe dieser Stimmen von fast einem Drittel der Beschäftigten
auch eine neue Situation entstanden, die es bisher in unserem
Unternehmen so noch nicht gab. Mit der verbrieften Fixierung des
Berliner Senats sind ja auch besondere Bedingungen entstanden, die
entsprechende Maßnahmen erfordern. Deshalb, erinnern wir daran, dass
dieses Drittel eine sofortige Durchführung einer Vollversammlung auf
die Agenda setzt, um allen Beschäftigten der S-Bahn die Möglichkeit
einzuräumen, sich ausführlich über das „Wie“ zu verständigen,
das hoffentlich zum Erhalt aller Arbeitsplätze bei der S-Bahn führt.
In den letzten Tagen haben die
beiden im Betrieb vertretenen Gewerkschaften öffentlich auf die
Ausschreibung reagiert und die vom Senat eingeleitete Ausschreibung
als einen falschen Schritt bezeichnet. Das die beiden Gewerkschaften
unterschiedliche Intentionen hierbei haben ist zwar für unser Ringen
um den Erhalt unserer Arbeitsplätze nicht unbedingt so günstig,
aber sie strecken uns S-Bahnern ihre helfende Hand entgegen. Und
diese Hilfe brauchen wir auch dringend, also nehmen wir sie beim Wort
und nutzen die Vollversammlung, um mit ihnen die notwendigen
Maßnahmen zu besprechen.
Impressum:
Die Berliner S- Bahner – Für eine
einheitliche unabhängige gewerkschaftliche Interessensvertretung
Juli 2012
V.i.S.d.P.:
Peter Polke Auflage: 1000 Exemplare
www.die-s-bahner.info Anschrift der Redaktion: peterpolke@t-online.de
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