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Dienstag, 28. Januar 2014

S-Bahn Chaos mit und ohne Ansage

Ohne Worte kann der sich nun wiederholte Wintereinbruch im S-Bahn Verkehr festgehalten werden. Alle wussten es schon vorher, insbesondere die Presse die gerne mit großen Buchstaben unverhohlen auf DIE S-Bahn einschlägt.

Doch eingeschlagen wird damit nur auf die S-Bahn Beschäftigten. Keiner der für Chaos und Krise verantwortlichen Manager zeigen sich während chaotischer Situation bei der S-Bahn auf den überfüllten Bahnsteigen und in den Zügen. Dort wo sich der Mob wütender Fahrgäste auf die letzten verbliebenen S-Bahn Beschäftigten stürzen, angestachelt von den Gazetten in dieser Stadt, die nur von DER S-Bahn und nicht von den verantwortlichen Managern und Politikern schreibt.

Insbesondere waren und sind es die Züge die für “Störungen im Betriebsablauf“ sorgen. Die eigentliche Störung liegt jedoch beim Management der S-Bahn. Noch immer wird keine vorausschauende Wartung der Züge, Signale und Gleise umgesetzt. Erst wenn die Züge gar nicht mehr fahren, werden sie aus dem Betrieb genommen, blockieren zuvor jedoch die Gleise für andere Züge und selbst ganze Bahnhöfe. Obwohl oftmals zuvor Störungen am Fahrzeug bekannt sind, die zu einem Totalausfall führen können, werden diese Störungen erst bei den geplanten Zuführung in die Werkstätten behoben. Aber nur wenn ein Ersatzzug, entsprechende Ersatzteile und das notwendige Personale dafür in den Werkstätten vorhanden ist.

Da jedoch immer wieder gleiche Störungen, und vielleicht auch noch am selben Zug, auftreten, ist das kein kleines Problem mehr, das immer mal auftreten kann. Wie damit umgegangen wird und wie sich davor geschützt wird, entscheidet letztendlich über die Auswirkungen einer anfänglich kleinen Störung. Und das ist eindeutig ein Managementproblem. Dieses begründet sich wiederum auf die laufende und die anstehenden Ausschreibungen bei der S-Bahn, aufgrund dessen sich das S-Bahn Management genötigt fühlt, weiterhin zu sparen und zu optimieren. Damit die Zahlen stimmen und nicht unbedingt der Zugbetrieb.

Gut ausgebildetes Personal vor Ort konnte immer schnell eine kleine Störung beseitigen, bevor sie zu einer großen Störung wird. Ohne Personal auf den S-Bahn Bahnsteigen und mit schlecht geschultem Personal auf den Zügen, welches ständig nur kontrolliert und überprüft wird, aber nicht ausgebildet wird, kann jede kleine Störung schnell zu einer Großstörung im S-Bahn Netz werden. Da hilft auch keine IT basierte “Blech-Else“, die gerade bei Störungen im Betriebsablauf nicht reagieren kann und falsche oder keine Ansagen macht. Fachkundiges Personal kann in einem Dienstleistungsunternehmen nicht durch unflexible Technik ersetzt werden.

Zugausfälle, und die daraus resultierenden Strafzahlungen an den Senat, werden oft hingenommen, da sie für das Management billiger sind als eine Personal intensive vorausschauende Wartung. Das ist bei allen Unternehmen, Konzernen und Konsortien so, die die S-Bahn nicht als Daseinsvorsorge für Berlin und Brandenburg betreiben, sondern allein nur mit dem Interesse an ihren Bonizahlungen, Renditen und Gewinnen. Da hilft auch keine Ausschreibung der S-Bahn, denn diese hat nur die Zerschlagung der S-Bahn zur Folge und verschlimmert ganz offensichtlich die Situation bei der S-Bahn.

Zahlen dürfen dies die Fahrgäste, am Besten im ABO, egal ob ein Zug fährt oder nicht, mit ihrer Sicherheit und mit dem sich immer weiter ausbreitenden Selfservice bei der S-Bahn. Die Beschäftigten zahlen die Boni, Renditen und Gewinne der Manager nicht nur mit der verbalen Prügel die sie von den wütenden Fahrgästen erhalten, mit ihren immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen und, wenn sie denn ihren Arbeitsplatz behalten, mit einer zunehmenden Arbeitsbelastung bei dadurch sinkenden Löhnen. Ob das den Betriebsrat und die Gewerkschaften bei der S-Bahn interessiert? Das zeigen diese Interessenvertreter in ihrem Handeln bei der anhaltend instabilen Situation für die Fahrgäste und Beschäftigten bei der S-Bahn.


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