Im staatlichen Auftrag soll die S-Bahn nun weiter
zerschlagen und privatisiert werden.
In seiner Sondersitzung Ende Januar zur S-Bahn
Ausschreibung, entscheidet der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG
darüber, ob weitere wesentliche Teile der S-Bahn outgesourct und
privatisiert werden. Dabei handelt es sich um die Instandhaltung der
neuen S-Bahn Züge, durch das Konsortium Siemens/Stadler. Das geht
aus Unterlagen für diese Aufsichtsratssitzung hervor. Mit den vier
Posten des Eigentümers, der Bundesregierung, kontrollieren sechs
Manager aus der Wirtschaft, zusammen mit den Aufsichtsräten der EVG
und GDL, die Bahn. Sie sind dafür verantwortlich, dass in einem
weiteren Akt der Zerschlagung der komplexen Berliner S-Bahn, nun auch
noch die Instandhaltung der S-Bahn Züge privatisiert wird. Damit
wird die S-Bahn als ein integriertes und einst funktionierendes
System für Berlin und Brandenburg zukünftig noch schlechter
funktionieren.
Weitere Zuständigkeiten und Verantwortungen werden
so aus der Hand der S-Bahn gegeben und damit für sie
unkontrollierbar. Die Verantwortung für einen funktionierenden
Betrieb der S-Bahn kann so noch leichter auf die Zuständigkeiten
außerhalb des S-Bahn Betriebes abgeschoben werden, die sich ja dann
nicht mehr in deren Zuständigkeit befinden. Siemens und Stadler
sichern sich mit der Instandhaltung der neuen Züge einen Mega-Deal
über die 40 Jahre der Lebensdauer der Fahrtzeuge. Egal wie viele
Ausschreibungen bei der S-Bahn folgen und welche anderen wahnwitzigen
Ideen die Politiker im Interesse der Konzerne mit der S-Bahn noch
haben.
Mit Vorsatz stellt das Management der S-Bahn, mit
ihrer Privatisierung der Fahrzeuginstandhaltung, weitere gut 1000
Arbeitsplätze bei der S-Bahn infrage. Auch wenn sich manch ein
Kollege in den S-Bahn Werken wünscht, der vorhandenen Inkompetenz
des derzeitigen S-Bahn Managements zu entfliehen. Wer garantiert uns
Kollegen der Instandhaltung in den Werken, dass wir vom Konsortium
Siemens/Stadler übernommen werden und zumindest die schon heute
unzureichende finanzielle und soziale Absicherung behalten? Ist es
die derzeitige S-Bahn Geschäftsführung, sind es die für die S-Bahn
Ausschreibung verantwortlichen Politiker, oder sind es die
Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG? Wir werden
sie alle dafür verantwortlich machen müssen!
In den Gremien der staatlichen Deutschen Bahn AG
sollen nun, unter der Beteiligung der Gewerkschaften EVG und GDL,
Tatsachen geschaffen werden, um sie uns Beschäftigten dann von
“Gott“ geschaffen als so gegeben darzustellen. Doch gerade die
Aufsichtsräte der Gewerkschaften bei der S-Bahn sind wohl schon
längst über diese Pläne und Gefahren für uns S-Bahn Beschäftigten
und den Fahrgästen informiert. Sie haben jedoch bis heute in keiner
Weise darauf reagiert. Insbesondere, um mit die vom Outsourcing und
der Privatisierung ausgehenden Gefahren von der S-Bahn und ihren
Beschäftigten und Fahrgästen fernzuhalten. Mit diesem Vorgehen der
schleichenden Zerschlagung und Privatisierung, gehen die Pläne der
Politiker, Manager und Gewerkschaftsvertreter in den Aufsichtsräten
nun wesentlich weiter, als es Mehdorn mit seinem Börsengang je
geschafft hätte.
Mit all den Aufsichten auf den Bahnsteigen, sind es
nun auch die Beschäftigten in den Werken, incl. der Verwaltung, die
vom Management, der Politik und den Gewerkschaften in eine ungewisse
Zukunft entlassen werden sollen. Die Nächsten sind die Kollegen
der Kundenzentren und Verkaufsstellen, die in einer seperaten
Ausschreibung ihre Arbeitsplätze verlieren sollen. Aber auch
die Lokführer ... die bisher auf den Ringlinien eingesetzt sind ...
werden von einem neuen Betreiber der Ring-Linien ein heute noch
völlig unbekanntes Angebot für eine ungewisse Zukunft bekommen. Die
Zeit ist überfällig für einen die Gewerkschaften und
Unternehmensbereiche der S-Bahn übergreifenden Widerstand von uns
Beschäftigten! In unser aller existenziellen Interessen!
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