Der Zughersteller Bombardier stellte
nun sein Modell einer neuen S-Bahn vor, dass bereits seit langem in
der Schublade auf deren Umsetzung wartet. Doch der Senat von Berlin
hält an seinem angeblich “rechtssicheren“ Weg der Ausschreibung,
Zerschlagung und Privatisierung der S-Bahn für Berlin und
Brandenburg, auf Kosten der S-Bahn Beschäftigten und S-Bahn
NutzerInnen, fest. Dabei könnten schon heute erste Züge auf die
Gleise der Berliner S-Bahn gebracht werden. Wenn denn die Politiker
des Berliner Senats endlich die Realität feststellen würden, dass
das finanzielle, betriebliche und soziale Risiko, der von ihnen
allein zu verantwortenden S-Bahn Ausschreibung, viel zu hoch für den
Finanzhaushalt von Berlin, für eine betrieblich komplex
funktionierende S-Bahn und für die existenziellen Belange von uns
S-Bahn Beschäftigten ist.
Noch in dieser Woche sollen jetzt die
vom VBB ausgewählten Bewerber für die Ausschreibung, Zerschlagung
und Privatisierung der Berliner S-Bahn die vollständigen
Ausschreibungsunterlagen erhalten. Im Auftrag der regierenden Politik
von SPD/CDU in Berlin und SPD/LINKE in Brandenburg. Eine mögliche
Klage von in diesem Ausschreibungsverfahren nicht berücksichtigten
Unternehmen und Konzernen, sieht sich der Senat offenen Auges
gegenüber. Den Zeitplan für seine Ausschreibung hat der Senat
längst überzogen und der Moment an dem es neue Züge bei der S-Bahn
geben wird, rückt wie die Eröffnung des BBI in immer weiterer
Ferne. Doch das ist wohl nicht wirklich das Problem der derzeitig
regierenden Politiker. Sie denken die Sache in ihren Bürosessels und
Limousinen auszusitzen. Denken sie ...
Statt die nachweislich höchst riskante
Ausschreibung unverzüglich aufzuheben und die S-Bahn Berlin GmbH,
verbunden mit dem politischen Auftrag zur Daseinsvorsorge, mit dem
Betrieb der Berliner S-Bahn über das Jahr 2017 zu beauftragen. Denn
nur so kann schon heute ein Auftrag zum Bau neuer S-Bahn Züge
erfolgen. Zudem kann so auf den bis heute nicht geregelten
Interimsverkehr ab dem Jahr 2017 bis ins Jahr 2022 verzichtet werden,
der dem Steuerzahler die derzeitig geschätzte Summe von 100 Mio.
Euro, für die notwendige Generalüberholung der bisherigen S-Bahn
Baureihe 480 und 485, kosten wird. Ob diese Generalüberholung nach
den heute geltenden Richtlinien für Eisenbahnfahrzeuge überhaupt
technisch umsetzbar ist, steht dabei, wie die realen Kosten für den
Umbau, noch in den Sternen.
Derweil bereitet sich das S-Bahn
Management mit den konkreten Schritten der totalen Optimierung,
Selektierung und Privatisierung der S-Bahn auf die allein politisch
gewollte S-Bahn Ausschreibung vor. Alle Bereiche und Prozesse bei der
S-Bahn stehen nun nicht mehr nur auf dem Prüfstand einer
Ausgliederung, sondern nun werden konkret Arbeitsplätze gestrichen
und die Arbeit dieser KollegInnen über Werksverträge vom S-Bahn
Management an Fremdfirmen vergeben. Neben den Arbeiten in der
Lackierung und Versiegelung der Züge in den Werkstätten, werden nun
weitere Servicearbeiten in den Werkstätten ausgegliedert. Im Sinne
der ehemaligen Geschäftsführung, die die S-Bahn über diesen Weg
schon einmal die S-Bahn an die Wand gefahren hat. Nun jedoch mit dem
politischen Auftrag im Namen der Ausschreibung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen