Presseartikel zum
Thema S-Bahn Ausschreibung:
SPD-Basis
weiter gegen Teilprivatisierung der S-Bahn
21.04.2013
An der Berliner SPD-Basis macht sich weiter Unmut über die geplante
Teilprivatisierung der S-Bahn breit. Die Kreisdelegiertenversammlung
der SPD Friedrichshain-Kreuzberg forderte mit großer Mehrheit einen
sofortigen Stopp der Ausschreibung. Das teilte der Kreisverband am
Sonntag mit. «Die Risiken und Folgekosten einer Teilprivatisierung
sind hoch», sagte die Vorsitzende Julia Schimeta. Man setze sich
deshalb für die Gründung eines landeseigenen Unternehmens oder die
Eingliederung in die ebenfalls landeseigenen Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG) ein.
Auch
wenn es positiv zu erkennen ist, dass sich Strömungen und Fraktionen
innerhalb der bürgerlichen Parteien gegen die Ausschreibung der
Berliner S-Bahn aussprechen, so enden ihre Alternativpläne oft dort
wie die Ausschreibung der S-Bahn begonnen hat.
Betriebsrat
warnt vor Verlust von 900 Stellen bei DB-Regio
11.04.2013
Für die Deutsche-Bahn-Tochter ist das ein Schlag: Konkurrent Abellio
darf künftig das Netz Saale-Thüringen-Südharz (STS) und
voraussichtlich auch das S-Bahnnetz Teil 2 (MDSB II) im Raum Halle
betreiben. Für die STS-Strecken kassiert das Unternehmen zwischen
2015 und 2030 von den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen gut 800
Millionen Euro, sollten MDSB-Schienen noch hinzukommen, wären es
noch mal rund 123 Millionen Euro mehr. Bei der DB-Regio, die
wohl viele Züge aufs Abstellgleis stellen muss, stellt sich die
Frage, was aus den 940 Beschäftigten wird. Der
Betriebsratsvorsitzende der Bahn-Tochter, Manfred Ohme, warnte
bereits vor dem Verlust von insgesamt 900 Arbeitsplätzen. "Der
Zuschlag für Abellio beim STS-Netz bedroht 450 Stellen, weitere 450
wären gefährdet, wenn für die DB-Regio auch die MDSB-Strecken
wegfallen", sagte er der Volksstimme.
Auch
wenn die Suppe bei unseren DB Regio KollegInnen in Sachsen Anhalt
scheinbar längst gelöffelt ist, so gibt es dennoch Betriebsräte
und Gewerkschafter in diesem Land, die erkennen wozu Ausschreibungen
führen. Nur leider viel zu spät und ohne jeden wirksamen Protest.
Lokführer-Gewerkschaft
protestiert gegen Billiglöhne
05.
03 2013 Die Lokführergewerkschaft GDL hat in dieser Woche zu
Mahnwachen in Görlitz, Bautzen, Zittau und Dresden aufgerufen. Die
Gewerkschaft befürchtet nach eigenen Angaben Billiglöhne auf
tschechischem Niveau im ostsächsischen Raum. Hintergrund ist demnach
die binationale Ausschreibung des Regionalverkehrs auf den Strecken
Dresden-Görlitz und Dresden-Zittau in Deutschland und Tschechien.
Die Gewerkschaft glaubt, dass rund 160 Lokomotivführer,
Kundenbetreuer, Werkstattmitarbeiter, Verwaltungsangestellte sowie
Auszubildende des Verkehrsbetriebes Südostsachsen der Deutschen Bahn
vollständig oder zumindest teilweise durch schlechter bezahlte
tschechische Kollegen ersetzt werden könnten.
Jeder
Protest gegen die Ausschreibungspolitik ist wichtig. Nur sollte auch
gegen die Ursachen und nicht gegen die Auswirkungen und gegen ebenso
betroffene KollegInnen dieser Politik protestiert werden. Kein
einziger tschechischer Lokführer nimmt auch nur einem Lokführer
hierzulande einen Arbeitsplatz weg, sondern die für die
Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Bahn
verantwortliche Politik. Auf Kosten von allen Bahnbeschäftigten,
egal in welchem Land!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen