Mit
der S-Bahn-Krise 2009 wurden die Rufe aus der Politik nach einem
Betreiberwechsel laut. Doch die Ausschreibung des Rings ist nun
gescheitert. Das letzte private Unternehmen zieht sich nun zurück,
weil für ihm das finanzielle Risiko zu groß geworden ist. Da der
neue Verkehrsvertrag für die Ringlinien erst ab 2023 wirklich
zur Wirkung kommt, sinken damit auch die Renditeerwartungen der
Unternehmensmanager. Ob daher nun auch die Manager der S-Bahn Berlin GmbH noch am Betrieb
der Ringlinien interessiert sind bleibt offen.
Aus
dem Wettbewerb um den S-Bahn-Ring, immerhin das Filetstück des
Berliner Nahverkehrs, ist eine Solofahrt der Deutschen Bahn geworden.
Wie der Senats eigene Sender RBB nun mitteilte, hat sich auch der
letzte Konkurrent des Bahn-Konzerns, das englische Unternehmen
National Express, aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Die Entscheidung
ist laut Brancheninsidern bereits Mitte Oktober gefallen.
National Express war laut neben der Deutschen Bahn der letzte
verbliebene private Bewerber im Feld. Andere Firmen, unter
anderem aus Frankreich, China und Japan, hatten schon vorher das
Handtuch geworfen.
Offiziell
bestätigen wollten den Rückzug von National Express weder ein
Unternehmenssprecher noch eine Vertreterin des
Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), die im Auftrag der
beiden Bundesländer die europaweite Vergabe der Ringbahn
(Linien S41/42) sowie von drei Zubringer-Linien (S46, S47 und
S8) organisiert. Sie verwiesen auf das noch laufende Verfahren und
die rechtlich damit gebotene Verschwiegenheit. Mehrere
Branchen-Insider bestätigten jedoch, dass National Express
aufgegeben hat.
Die
Grundlage der Geschäftsführung zum Abbau der Aufsichten ist nun
entfallen
Nun
können sich all die hellsehenden Kollegen, Gewerkschaftsvertreter
und Betriebsräte unter uns als die Helden der Stunde hinstellen -
die schon immer gesagt haben und es ja schon immer wussten, dass
sich keinen anderen Bewerber für die S-Bahn geben wird. Fakt ist
jedoch, wenn es keinen Widerstand von uns S-Bahn Beschäftigten und
Fahrgästen gegen die S-Bahn Ausschreibung gegeben hätte, wäre
die Ausschreibung der Ringlinien ebenso still und leise abgelaufen,
wie all die Ausschreibungen im Regio-Netz. Nur der Druck auf die
Politik hat diese letztendlich scheitern lassen.
Für
die S-Bahn Geschäftsführung entfällt nun ihr Argument, wegen der
Ausschreibung alle örtlichen S-Bahn Aufsichten abzubauen. Herr
Geschäftsführer Wachendorf, erfinden sie nun neue Gründe, die sie
uns an deren Haaren herbeiziehend präsentieren, um an ihrem
betriebsgefährdenden Arbeitsplatzabbau festzuhalten?! Stoppen
sie ihre Arbeitsplatzvernichtung bei der S-Bahn! Unverzüglich!!!
Der
Berliner Senat hält jedoch noch immer daran fest, auch die
Stadtbahn und Nord/Süd-Bahn auszuschreiben. Wann dies passiert, 2014
sollte die Ausschreibung der Stadtbahn beginnen, oder ob dieser
Wahnsinn überhaupt noch eine Grundlage hat, hängt auch von unserem
entschlossen Widerstand als S-Bahn Beschäftigte gegen jede
S-Bahn Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung ab! Kämpfen
wir also weiterhin gemeinsam und übergreifend für unsere Zukunft
und die der S-Bahn!
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